Die älteste Apotheke Deutschlands
Die Löwen-Apotheke in Trier gilt als älteste Apotheke Deutschlands und ist heute eines der Kulturdenkmäler der Stadt. 1241 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. In einer mit dem Siegel der Stadt Trier verbürgten Urkunde schenkt der Domkellner Friedrich seine „Apotheke auf dem Graben“ nebst Nebengebäuden und Weinbergen dem Damenstift St. Thomas in Kyllburg / Eifel. Seit 1660 ist die Apotheke in Familienbesitz und verbindet seither Tradition mit Innovation.
Frau Dr. Schmiz, Sie sind die Inhaberin und Leiterin der ältesten Apotheke Deutschlands, die eine spannende und lang zurückzuverfolgende Geschichte hat. In umfangreichen Modernisierungsarbeiten wurde die Fassade aus dem 17. Jahrhundert 2001 denkmalgerecht saniert und der Innenraum Ihrer Apotheke 2014 auffallend konträr im modernen Minimalismus gestaltet. Welche Bedeutung hat die Apothekengeschichte für Sie und warum haben Sie sich für den modernen Einrichtungsstil entschieden?
Unser Ziel bei der Umgestaltung der Löwen-Apotheke war es, eine dem ehrwürdigen Gebäude angemessene, wertige und nachhaltige Einrichtung zu finden. Dabei wollten wir das imponierende Alter der Apotheke durch einen musealen Charakter herausheben. Demgegenüber galt es, die Abläufe einer Apotheke mit modernster Technik und hoher Zweckmäßigkeit zu gestalten. Der Gegensatz zwischen alt und neu wurde von den Berliner Architekten Glahn in hervorragender Weise gelöst – einerseits durch die Auswahl edler Materialien. Andererseits schaffen ein besonderes Licht, der weite Raum und der Durchblick durch die gläserne Rezeptur in den Lichthof mit dem Ginkgo-Baum eine Atmosphäre, in der sich Kunden und Mitarbeiter wohlfühlen. Eine historisierende Einrichtung, das heißt auf alt zu machen, was nicht vorhanden war, kam für uns nicht in Frage.
Die Löwen-Apotheke läuft seit Jahrzehnten mit ADG Produkten. Was waren damals die Entscheidungsgründe für die ADG?
Wir sind seit 1990 der ADG verbunden, also lange vor dem Umbau. Gründe für die Wahl von ADG waren damals, dass uns viele Kollegen das ADG System als umfassend und ausgereift schilderten, was sich im Verlauf auch als richtig erwies. Ein kleines Bonbon: In der neuen Einrichtung passen sich die mattweißen ADG Kassen* wunderbar unseren porzellanartigen HV-Tischen aus Corian® an, sie scheinen aus demselben Material geschaffen. Das Zusammenwirken der 21 Rechner von ADG einschließlich der Kassen funktioniert hervorragend, sodass wir uns auch heute wieder für ADG entscheiden würden.
* Kompaktkasse K4000 V – Vorgänger der ADGRAYCE T
Welche Produkte und Lösungen schätzen Sie besonders und warum?
Ein großer Fortschritt war die Einführung der Kassen mit Rezeptlesefunktion. Das Beliefern der Kassenrezepte geht nun deutlich schneller, die Fehlerquoten wurden minimiert. Die Integration in das Verkaufs-Center gelang reibungslos. Die Touchscreen-Funktion ist auch sehr praktisch – wir wollen sie nicht mehr missen.
Die fein abstimmbare Bestellmengenoptimierung kombiniert mit einer engmaschigen Verfalldaten-, Novitäten- und Umschlagshäufigkeitenkontrolle erlaubt es uns, die Lagerstruktur optimal auf unsere Marktsituation abzustimmen. In unsere Apotheke kommen neben unseren Stammkunden auch viele Touristen, aber auch einheimische Laufkundschaft aus anderen Stadtvierteln. Da ist höchste Lieferfähigkeit Pflicht.
Die ADG Auftragssteuerung ermöglicht es, dass der Großhandel die Ware bereits getrennt nach unseren Einlagerungsorten packt. Das Sortieren der Ware entfällt, es kommen Kisten mit Automatenware, mit Sichtwahlartikeln, mit Freiwahlartikeln usw.
Die ADG Hotline kontaktieren wir – wenn nötig – über ein Online-Formular. Die Rückmeldung erfolgt stets prompt, Software-Probleme werden per Fernwartung zügig behoben. Gelegentlich lassen wir uns von der Hotline auch helfen, wenn wir bislang ungenutzte Funktionen von S3000 erstmals verwenden und wir mit der Online-Hilfe nicht weiterkommen.
Für die Optimierung der Abläufe in Ihrer Apotheke nutzen Sie einen Automaten. Wie funktioniert das Zusammenspiel mit Ihrem S3000 Warenwirtschaftssystem?
Das Zusammenspiel mit unserem KLS-Kommissionierautomaten – einem Vollautomaten, auf dessen Laufband die Ware direkt aus den Transportkisten geschüttet wird – klappt reibungslos. Unmittelbar nach dem Fotografieren des Kassenrezepts am Bedienerplatz beginnt der Automat bereits mit der Auslagerung der entsprechenden Packung. Über den Lagerdialog hat man jederzeit die tatsächlichen Automatenbestände im Blick. Größere Auslagerungsaufträge kann man über das Automatencenter z. B. über Nacht auslagern lassen. Unser S3000 System führt jeden Morgen vor Dienstbeginn automatisch einen Abgleich der Warenwirtschaftsbestände mit den tatsächlichen Automatenbeständen durch. Dies ist insbesondere für Artikel mit mehreren Lagerorten wichtig, um Bestandschaos zu vermeiden.
Wie kommen Ihre Mitarbeiter mit den ADG Lösungen zurecht?
Unsere Mitarbeiter kommen mittlerweile sehr gut mit der „Fotokasse“ zurecht, wobei man immer noch sehr genau die fotografierte Rezeptversion gegenlesen muss, da manchmal auch Fehler beim Abfotografieren passieren, z. B. wenn der Arzneimittelname unvollständig von der Praxis aufs Rezept aufgeschrieben wurde oder Dosierungen zu eng beim Arzneimittelnamen stehen. Insgesamt ist die Fehlerquote geschätzt gesunken, da keine Tippfehler mehr passieren können. Ansonsten sind die Software-Programme bedienerfreundlich – das merke ich immer, wenn wir neue Mitarbeiter haben, die alle schnell fit mit dem Kassensystem im Handverkauf sind.
Welche Vorteile haben die ADG Lösungen für Ihre Kunden?
Als sehr gut entpuppt sich das Umdrehen der Kassenbildschirme, z. B. wenn man gemeinsam mit dem Kunden nach einem Produkt im Internet recherchiert. Dann muss man den Kunden nicht immer hinter die Kasse bitten wie früher, sondern kommt einfach zu ihm „rüber“ auf die andere Seite vom Handverkaufstisch. Des Weiteren können wir uns dem Kunden noch ein Weilchen mit einem kurzen Smalltalk widmen, während die Kasse gerade das Rezept einliest. Das schafft persönlichen Kontakt zum Kunden und dieser muss nicht so lange warten.
Was würden Sie einem Kollegen sagen, der Sie nach der ADG und Ihren Erfahrungen fragt?
Teuer, aber gut! Vor allem die Kasse rechnet sich. Es geht schnell damit und wir haben jedes Rezept, was an der Kasse vorne eingelesen wurde als Image im System gespeichert, sodass wir bei Rückfragen das Image schnell aufrufen können. Somit entfällt das langwierige Durchsuchen des Rezeptstapels.
Fotos: N. Kazakov